Impuls- und Austauschzentrum Kamerun
Projektbericht Bimawo
(Projektbesuch vom 4. – 14. März 2024)
Es war uns schon aufgrund unserer Umfrage vom Mai 2023 klar, dass das Bedürfnis nach Weiterbildungen, Austausch und praktische Kurse in der Landwirtschaft und Nahrungsmittel-verarbeitung seitens der Zielgruppen gross ist. Die Rückmeldungen unserer möglichen und zukünftigen Partner während unserem Projektbesuch, haben jedoch all unsere Erwartungen weit übertroffen. Alle kontaktieren Organisationen oder Institutionen, zeigten grosses Interesse an einer aktiven Zusammenarbeit mit Bimawo. Unser Zentrum könnte gemäss unseren Partnern, eine Art «Hub» im Bereich Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion für diese Region werden. Weiterbildungen in ökonomischen und ökologischen Belangen sollen ebenso Platz haben. Zwei Ziele wurden während den Gesprächen wiederholt erwähnt. Der Austausch unter den Agrarproduzenten und dass die Teilnehmenden pragmatische und umsetzbare Lösungsansätze mitbekommen. Ebenso soll eine Wirkungsmessung durgehführt werden, wo es durchführbar und sinnvoll ist. Und so soll das Angebot je nach Situation entsprechend angepasst werden.
Die Besonderheit unseres Projektes in dieser Konstellation jedoch ist, dass diese Organisationen und Institutionen wohl erstmals gemeinsam unter einem Dach ihr Wissen anbieten werden.
Hier die kontaktierten Partner, ihr Einsatzbereich und deren Rückmeldungen.
Schweizerische Botschaft Martin Strub, Botschafter
Wir konnten unser Projekt und Ziele kurz vorstellen. Die Botschaft vertritt die verschiedenen Interessen der Wirtschaft, Kultur, Politik, Wissenschaft und weitere. Trotzdem haben sie die Kompetenz, Projekte im Bereich der Jugendausbildung, Frauenförderung und Umwelt in kleinerem Rahmen zu unterstützen. Wir können daher der Schweizerischen Botschaft für 2025 einen entsprechenden Projektantrag einreichen.
HEKS / RADD Ressort des Acteurs du développement durable – Marie Crescence
Die NGO (Non Gouvermental Organisation) RADD, wird von HEKS unterstützt, ist auf die Verarbeitung und Konservierung von Nahrungsmittel spezialisiert. Unsere Räumlichkeiten für Ihre Weiterbildungen, welche sich insbesondere an Frauen richtet, wären für sie ideal und hilfreich. Marie Crescence würde gerne schon sofort Weiterbildungen im Zentrum durchführen. Mit ihr hatten wir schon während dem Projekt FONJAK („Fondation Fritz Jakob“ wurde 1995 – 2015 von P. Fischer über Verein Grünwerk initiiert und geleitet) im gleichen Segment kontakt.
GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Marthe Epassy
Im Bereich ländliche Entwicklung ist die Arbeit der GIZ in Kamerun darauf ausgerichtet, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Zu diesem Zweck unterstützt sie die Partner beim Übergang von der Subsistenzland-wirtschaft zu einem Agrarsektor, der sowohl gewinnbringend als auch sozial und ökologisch nachhaltig ist. Frau Marthe Epassy bestätigte ebenfalls das Interesse an einer Zusammenarbeit. Sollte die dazu notwendige Infrastruktur im Zentrum vorhanden sein (insbesondere die technische Infrastruktur), ist eine Zusammenarbeit durchaus möglich. Und für Bimawo wäre dies auch prestigemässig wertvoll.
ICRAF – International Council for Research in Agroforestry, Divine Foundjem
Mit dieser etablierten und weltweit tätigen Forschungsinstitution, standen wir mit dem Projekt FONJAK in engem Kontakt. Aktuell fördern sie die sogenannten «Rural Resource Centres» in Kamerun. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zugang zu Wissen, interaktivem Lernen und Vernetzung zwischen Landwirten sowie zwischen Landwirten und anderen Interessengruppen, die den Landwirten helfen können, ihre Lebensgrundlagen zu verbessern. Bimawo könnte mit dem Zentrum als «Rural Resource Centres» in Erscheinung treten.
Universitaire Catholique d’Afrique Central – Père Pfr Thomas Bienvenu Tchoungui, Rektor
Die Katholische Universität von Zentralafrika ist eine subregionale Hochschule, die durch die Verbindung von akademischer Exzellenz mit ethischer Verantwortung auf die ganzheitliche Ausbildung einer neuen Generation von Männern und Frauen abzielt, die in der Lage sind, für die soziale, politische, wirtschaftliche, moralische und spirituelle Renaissance Afrikas zu arbeiten. Mit dem Rektor Thomas Tchoungui haben wir vereinbart, dass wir abklären, in wieweit die Wirtschaftlichkeit des Zentrums durch zwei Studierende begleitet werden könnte. Eine Aufgabe, welche sie während ihrem Studium integrativ übernehmen könnten.
SAILD Service d’appui aux initiatives locales de développement, Kouang Nieboukaho Guy Rodrigue
Diese NGO mit Sitz in Genf engagiert sich seit 1988 in Kamerun. Rodrigue Nieboukaho wird uns in der Erarbeitung des Konzeptes für das Zentrum zur Seite stehen. Eine enge Zusammenarbeit ist auch mit dieser NGO vorgesehen. SAILD ist in der Kommunikation, Ernährungssicherheit und Ernährung und im Management natürlicher Ressourcen in Kamerun tätig.
All diese Organisationen und Institutionen erhalten nun von uns ein Bestätigungsformular, in welchem sie ihre Zusammenarbeit nochmals bekräftigen und ihr Angebot und Bedingungen ausführlich formulieren. Gleichzeitig teilen sie uns mit, welche Infrastrukturen und Hilfsmittel sie benötigen. Der Bau wird voraussichtlich im Juni 2024 abgeschlossen sein, so dass wir noch in diesem Jahr mit Weiterbildungen starten können. Aufgrund des vorgesehenen Interesses und Möglichkeiten, werden wir den Bau und Innenausstattung entsprechend anpassen. Daher sind wir auf weitere Beiträge angewiesen. Gerne können wir Ihnen nach Bedarf eine transparente Zusammenfassung der Finanzen zukommen lassen.
Neftenbach, 18.3.2024
Marguerite Ndo Eba Fischer (Soz. Pädagogin)
Patrick T. Fischer (Tropenagro-Techniker)