„Offener Treff“ August 2022
Anlass 1 / 7. August 2022
Der erste Offene Treff ist Vergangenheit und konnte bei angenehmem Wetter durchgeführt. Über 30 Personen nahmen daran teil und wurden von unseren beiden Gästen bestens unterhalten.
Hanspeter Müller (1943) erlebte den Flugzeugabsturz der Swissair im Jahre 1963 in Dürrenäsch hautnah. Als Flugzeugmechaniker wechselte er am Vorabend das Rad des gleichen Flugzeuges und musste kurz nach dem Absturz an die Unfallstelle reisen um Teile zu sammeln. Diese sollten Hinweise auf die Ursache des Absturzes geben. Die Ursache war nicht aufgrund fahrlässiger Unterhaltsarbeiten zurück zu führen, sondern auf technische Mängel des Flugzeuges und Fehlmanipulationen beim Start in Zürich. Nach diesem schicksalhaften Erlebnis wollte Hanspeter Müller die Lehre abbrechen. Aber genau dieses Schicksal hat ihn dazu bewegt, erst recht Flugzeugmechaniker zu werden. Mit dem Ziel beizutragen, dass solches sich nicht mehr wiederholen darf. Als Pilot war dann viele Jahre mit verschieden Flugzeugen in der Luft. So auch als Buschpilot in Neuseeland.
Im Jahre 1984 entschied er sich, ein eigenes Flugzeug in der Scheune in Dättlikon zu bauen. Nach über 20 Jahre Bauzeit war es dann soweit. Die Pläne dazu stammen vom kanadischen Konstrukteur Chris Heintz, der als Ingenieur am Überschallflugzeug Concorde mitgearbeitet hatte. Viele Hürden mussten überwunden werden. Seine grossen Vorbilder blieben aber stets die Milane, welche er genauestens studierte, insbesondere was die Aerodynamik anbelangte. Durch sein Netzwerk und vor allem seine Hartnäckigkeit gelangte er schlussendlich doch ans Ziel. Bei der Abnahme durch das BAZL, wurde ihm dann vorgeworfen, dass das Flugzeug zu leise sei. Hanspeter Müller verstand die Welt nicht mehr. Denn ausgerechnet sein spezieller Propeller, welcher zur Einsparung von Energie und Lärmreduktion beitrug sollte zum Problem werden. Auch dieses Problem konnte durch aufwendige Administration gelöst werden. Eine weitere Besonderheit des Flugzeuges war, dass sämtliche Nieten versenkt waren und dies wiederum auf die Aerodynamik Einfluss hatte. Später wurde Hanspeter Müller aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse von Airbus für die Weiterentwicklung des A380 miteinbezogen.
Heute hängt seine Zenith im Verkehrshaus Luzern und kann dort bestaunt werden. Hanspeter Müller lebt heute als aktiver Pensionär in Dättlikon.
Skynews_Hanspeter_Mueller_Interview
Sepp Zellweger (1963) sass mit neun Jahre vor dem Fernseher und staunte ab den Kunstturnerleistungen an den Olympischen Spielen 1972 in München. Kurz nach diesem Sportanlass meldet er sich in der Jugendriege Altstätten. Bereits im Jahre 1984 stand er als Stütze der schweizerischen Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen in Los Angeles. Vier später nahm er ein zweites Mal an den Olympischen Spielen teil, diesmal in Seoul. In diesen Jahren war er nicht nur der erfolgreichste Kunstturner der Schweiz, sondern auch in Europa. Im Jahre 1981 war er jüngster Mehrkampf-Finalist an den Weltmeisterschaften in Moskau.
Sein Palmares lässt sich sehen:
- 8. Platz Ringe und 8. Platz Pferdpauschen Olympische Spiele 1984 Los Angeles
- 15. Platz Mehrkampf Weltmeisterschaften 1987 Rotterdam
- Bronzemedaille Ringe Europameisterschaft 1983 Varna
- 2-facher Finalist (Ringe und Barren) Europameisterschaft 1985 Oslo
- Europacup-Sieger Boden 1987 Barcelona
- 2-facher Finalist (Ringe und Barren) Europameisterschaft 1987 Moskau
- 24 x Schweizer Meister inkl. Eidg. Turnfestsieger 1984 Winterthur,
- 2-facher Sieger Eidg. Kunstturnertag 1983 und 1986
Während seinen erfolgreichen Sportjahren lebte er mehrheitlich in der Sportschule Magglingen und besuchte die Maturitätsschule in Bern. Später studierte er an der Fakultät «Law and Economics» UNI Zürich. Die Balance zwischen Sport, Schule und Freundschaft war nicht immer leicht zu handeln. Er entschied sich für den Spitzensport.
Heute ist er als Head Partnerships, Foundation & Acquisitions bei der Credit Suisse tätig. Mit gleichem Engagement steht er in dieser Firma für gemeinnützige Organisationen beratend zur Seite. Hier ein Auszug aus einem Interview mit Frau Dr. E. Bortoluzzi (2021): «Jahre später kam für mich dann ein weiterer persönlicher Höhepunkt hinzu, als ich in Singapur alles Gelernte umsetzen und die CS-Dachstiftung SymASIA mitgründen durfte. Dies nachdem ich in der Singapore Post gelesen hatte, dass der Stadtstaat zum eigentlichen philanthropischen Hub für ganz Asia-Pacific aufsteigen möchte. Als Leiter des Bereichs «Partnerships, Foundations & Acquisitions» berate ich seit nunmehr fünf Jahren u.a. gemeinnützige Organisationen in allen Belangen entlang deren Lebenszyklus.» (Dr. Dr. Elisa Bortoluzzi Dubach. Sie ist Stiftungs- und Sponsoring Beraterin, Autorin sowie Dozentin)